ProfaLe mit zwei Beiträgen auf sonderpädagogischer Frühjahrstagung präsent
8. Juni 2021
In unterschiedlichen Vorträgen stellt das Handlungsfeld „Inklusion“ aktuelle Ergebnisse auf der Frühjahrstagung der Arbeitsgruppe empirische sonderpädagogische Forschung (AESF) vor. Sie findet in diesem Jahr als online-Veranstaltung vom 10.-12. Juni 2021 statt und wird von der Universität Rostock in Kooperation mit der Universität Hamburg durchgeführt.
Der erste Beitrag wendet sich der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zu. Sie gehört zu den am häufigsten diagnostizierten Störungen im Kindes- und Jugendalter. Deshalb werden auch viele Lehrkräfte mit der Diagnose konfrontiert. Bislang ist allerdings wenig untersucht, welche Annahmen (angehende) Lehrkräfte über ADHS haben und welche Konsequenzen diese Annahmen haben können. In einer Online-Studie wurden daher essentialistische Annahmen über ADHS bei angehenden Lehrkräften untersucht. Ergebnisse, Limitationen und Implikationen der Befunde werden vorgestellt und diskutiert.
Im zweiten Beitrag wird aus der Entwicklung von Diagnostik-Kompetenzen im Studium der Sonderpädagogik berichtet. Für dieses Modul wird an der Universität Hamburg ein Konzept entwickelt, mit dem es gelingen soll, die Beobachtungsfähigkeiten von Studierenden auszubilden. Anhand von Videoausschnitten lernen Studierende, ihre Beobachtung auf Merkmale einzelner Facetten zu konzentrieren. Darauf aufbauend folgt die Reflexion von Lernbarrieren in Unterrichtssituationen. Neben der Konstruktion geeigneter Arbeitsaufträge und -phasen geht es auch um die Frage, wie Lernfortschritte Studierender abgebildet werden können. Erste Parameter, die erkennen lassen, dass sich die Qualität von Beobachtungen verändert, werden vorgestellt und diskutiert.