Neue Studie: Wie hängen sprachbezogene Merkmale und die Nutzung universitärer Lerngelegenheiten von Lehramtsstudierenden mit ihrem Wissenserwerb zusammen?
27. Dezember 2021
Die erste universitäre Phase ist für angehende Lehrkräfte auf ihrem Weg von Noviz:innen zu Expert:innen von großer Bedeutung. Der hier erfolgte Wissenserwerb ist Grundstein für umfangreiche fachwissenschaftliche, erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Kenntnisse.
Dieser Wissenszuwachs kann zum Teil durch Personenmerkmale von Studierenden erklärt werden. Hierzu zählen auch sprachbezogene Merkmale. So hat sich in der schulischen Bildung gezeigt, dass Schüler:innen benachteiligt sind, die Deutsch nicht als Familiensprache erlernt haben. Überlegen dagegen sind Schüler:innen mit nichtdeutscher Familiensprache beim Erlernen einer Fremdsprache. Empirische Studien zum Zusammenhang zwischen sprachbezogenen Merkmalen und Studienerfolg liegen allerdings kaum vor.
Daher nehmen sich Armin Jentsch, Jörg Doll, Ilse Stangen, Dennis Meyer und Gabriele Kaiser diesem Themenfeld in einer aktuell erschienen Studie an. Sie untersuchen am Beispiel der Familien- und Fremdsprachen von Studierenden die Bedeutung sprachbezogener Merkmale für den Wissenserwerb von angehenden Lehrkräften.
Doch nicht nur sprachbezogene Merkmale können Einfluss auf den studentischen Wissenserwerb haben, sondern auch die Merkmale universitärer Lerngelegenheiten. Die aktive Nutzung dieser Lerngelegenheiten stellt theoretisch eine zentrale erklärende Variable für den Wissenszuwachs dar. Aus diesem Grund untersuchen die Autor:innen – neben dem Einfluss sprachbezogener Merkmale – am Beispiel der Nutzung erziehungswissenschaftlicher und deutschdidaktischer Studieninhalte die Bedeutung universitärer Lerngelegenheiten für den Wissenserwerb im Lehramtsstudium.
Die Ergebnisse der Studie, die an der Universität Hamburg im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung vom Projekt ProfaLe (Professionelles Handeln zur Förderung fachlichen Lernens) durchgeführt wurde, und die Diskussion der Befunde wurden nun im Journal for Educational Research Online veröffentlicht. Hier geht’s zum vollständigen Artikel...