Viele werden profitieren: ProfaLe-Online-Plattform ermöglicht Zugriff auf Seminarunterlagen innovativer Lehrerbildung
15. Januar 2021
Seit dem Start des Projekts ProfaLe im Sommer 2015 wurden mehr als 100 innovative Lehrveranstaltungen für Studierende des Lehramts entwickelt. Eine Internet-Materialplattform ermöglicht auch Dozierenden anderer Universitäten Ergebnisse dieser Arbeit für die eigene Lehre zu nutzen.
Klicken interessierte Seminarleitende auf der ProfaLe-Website der Universität Hamburg den Reiter „Material“ an, finden sie Anregungen, die helfen, ihre Veranstaltungen praxisnah zu entwickeln. Die Aufgaben sind nach unterschiedlichen Fächern sortiert. Das Material, z.B. für eine Seminarsitzung in der Deutschdidaktik, wird jeweils kurz dargestellt und mit Schlagwörtern gekennzeichnet. Themen und Aufgaben, die interessant erscheinen, lassen sich entsprechend weiterverfolgen, so dass man Detail-Informationen erhält.

„Wir haben in ProfaLe über 50 Seminaraufgaben entwickelt“, so Prof. Dr. Gabriele Kaiser, Projektleiterin von ProfaLe, einem Projekt, das sich in insgesamt vier Handlungsfeldern der Verbesserung der Lehrerbildung widmet. Prof. Dr. Thomas Zabka, Leiter des Handlungsfeldes Phasenübergreifende Kooperation: „In unserem Handlungsfeld versuchen wir eine stärkere Vernetzung der Perspektiven von Seminarleitenden der Universität, Mentorinnen und Mentoren an den Schulen und den Studierenden zu erreichen.“
Dr. Jochen Heins, der zusammen mit Prof. Dr. Thomas Zabka die Seminaraufgaben für das Fach Deutsch entwickelt hat, verdeutlicht das am Beispiel „Unterrichtsplanung“. Dabei ist wichtig, dass das Ziel der Stunde klar ist (Ziel- und Problemorientierung), ob die Lernenden „abgeholt“ werden (Schülerorientierung) und ob die Unterrichtsphasen der Stunde logisch auf die Ziele hinführen.
„Die Studierenden sollen eine Unterrichtsstunde selbst planen und verschiedene Varianten durchdenken. Dabei ist das Analysieren bestehender Unterrichtsplanungen, etwa von Kolleginnen und Kollegen, wichtig, um die Fülle an didaktischem Fertigmaterial für die eigenen Lerngruppen zu adaptieren, statt sie „blind“ einzusetzen. Gelingt das, werden sie später in der Klasse gut in der Lage sein, ihre Planungen zu ändern und Alternativen zu entwickeln. Und das unter hohem Zeitdruck,“ sagt Heins und verdeutlicht, dass das Material auch mit den Lehrkräften aus der Schule bearbeitet werden kann, die sich um die Studierenden in der Praxisphase kümmern: „Mentorinnen und Mentoren können ihre Praxis-Erfahrungen in die Planungsprozesse und -entscheidungen der Studierenden einbringen und damit die Seminararbeit bereichern“ so Heins.
Foto: ProfaLe/UHH
Alle Dokumente sind einheitlich und übersichtlich gestaltet, so dass sich die Materialien schnell und unkompliziert nutzen lassen. Die ProfaLe-Materialplattform bietet rund um die Uhr einer Vielzahl interessierter Nutzerinnen und Nutzer den Zugriff auf Seminarunterlagen aus unterschiedlichen Fächern der Lehrerbildung an. Neben der Deutschdidaktik sind zehn weitere Fächer z.B. die Didaktiken der Mathematik, Physik, des Sport oder der Medientechnik beteiligt. Dabei wirken die Materialien als Anregung über die konkreten Seminaraufgaben hinaus: Sie sind sämtlich unter der cc-Lizenz kostenfrei verfügbar und können so innerhalb des bestehenden Urheberrechts weiterverarbeitet und verbreitet werden.