Maßnahmen
Fallarbeit
Mit dem Ziel, den Praxisbezug in der Lehrerbildung zu stärken, wurden zahlreiche Praxisdokumente und -beispiele der Fächer in Aufgaben für die fachdidaktischen Begleitseminare zum Praktikum integriert. An den Praxisdokumenten und -beispielen können unterschiedliche unterrichtsrelevante Aspekte fokussiert werden:
- Lernvoraussetzungen der Lernenden*
- Aktivitäten der Lernenden (Denken und Handeln)*
- Aktivitäten der Lehrenden (Denken und Handeln)*
- Lernziele*
- Unterrichtsmaterialien und Aufgabenstellungen*
- Unterrichtphasen und –verläufe*
Je nach fokussiertem Aspekt unterscheiden sich die Formate der Praxisdokumente und ‑beispiele, die für die Fallarbeit genutzt wurden:
- Unterrichtsvideo*
- Unterrichtstranskripte*
- SchülerInnenprodukte*
- Aufgabenstellungen und Lernmaterialien aus Fachzeitschriften und Schulbüchern*
- Unterrichtsplanungsdokumente*
- Beobachtungsprotokolle*
Gezielte Förderung der situationsspezifischen Fähigkeiten
In aktuellen Modellen professioneller Kompetenz von Lehrkräften werden jene Prozesse als situationsspezifische Fähigkeiten bezeichnet, „die sich darauf beziehen, lernrelevante Situationen wahrzunehmen, diese zu interpretieren bzw. zu analysieren und darauf aufbauende Handlungsentscheidungen zu treffen“ (Kramer et al. 2017, S. 138).
Zur Förderung dieser werden In der Arbeit mit den Praxisdokumenten und -beispielen die unterschiedlichen Prozesse angeregt. Unterschieden wird in den Materialien zwischen einem Fokus auf
- unterrichtliches Handeln (Förderung von Unterrichtswahrnehmung)* und
- Unterrichtsplanung (Schulung von Planungsprozessen / „curriculum/curricular noticing“ (Sherin 2017, S. 405))*.
Auswertung typischer Situationen des Fachunterrichts durch Studierende und Mentor/innen
Im Rahmen der fachdidaktischen Begleitseminare zum Kernpraktikum erfolgt die Kooperation zwischen Studierenden und Mentor/innen entweder intern während der Seminarsitzungen oder extern während der schulischen Betreuung.
- Die Mentoren nehmen an ausgewählten Seminarsitzungen teil* und bearbeiten gemeinsam mit den Studierenden und den Dozenten die fallanalytischen Arbeitsaufträge.
oder
- Praktikant/innen und Mentor/innen bearbeiten in der Schule Aufträge*, die von den Dozent/innen ausgegeben werden. Die Ergebnisse werden von den Praktikant/innen anschließend in die Seminararbeit eingebracht.
Variante 2 ermöglicht hierbei eine häufigere Mentor/innen-Beteiligung , jedoch entfällt die direkte Interaktion mit Peers und Dozent/in.
Die MentorInnen-Beteiligung verfolgt in beiden Formen die folgenden Ziele: Das von der Seminarleitung bereitgestellte fachdidaktische und schulpädagogische Wissen wird durch die Expertise der Mentor/innen von Fall zu Fall
- ergänzt,
- konkretisiert,
- kritisch geprüft und in Frage gestellt,
- modifiziert und
- angewendet.
Ein Leitfaden für den Aufbau von MentorInnen-Kontakten im Rahmen des Kernpraktikums in Hamburg ist unter „Materialen und Konzepte“ zu finden.