Handlungsfeld Inklusion
Deutschland steht vor der Herausforderung der Umsetzung eines inklusiven Bildungssystems. Damit geht auch das Recht jedes Kindes auf Unterricht in einer Regelschule einher, wodurch Diversität und Heterogenität zunehmend zum schulischen Alltag werden. Wenn zukünftige Lehrkräfte in diesem Alltag sicher und angemessen agieren sollen, müssen sie bereits während ihrer universitären Ausbildung auf diese Aufgaben vorbereitet werden, die allerdings in den bisherigen Curricula nicht ausreichend repräsentiert sind.
Der Begriff der Inklusion besitzt in akademischen und populären Diskursen eine Reihe von Dimensionen. Im Handlungsfeld 3 wurden daher innovative Seminarkonzepte und Forschungsansätze mit verschiedenen Schwerpunkten entwickelt, die zukünftig für die Ausbildung im Lehramt nutzbar sind. Sie gehen auf die Bestimmung und Förderung inklusionsrelevanter Kompetenzen und Expertisen bei den angehenden Lehrkräften und Sonderpädagogen – insbesondere mit Blick auf die Gestaltung inklusiver Lehr-Lern-Arrangements – sowie auf die Ausformung einer positiven Haltung und eines angemessenen Verständnisses von Inklusion ein und loten die Möglichkeiten der empirischen Erfassung und Beforschung dieses Gegenstandes aus.
Gemeinsame Grundannahmen:
- Individuen sind in sich vielfältig.
- „Behinderung “ ist eine sozial konstruierten Kategorie, von deren stigmatisierenden und segregierenden Konsequenzen es Abstand zu nehmen gilt.
- Die Umsetzung der schulischen Inklusion bedarf der verschränkten Expertise von Fachdidaktiken sowie der Sonderpädagogik und Schulpädagogik.
Ziele des Handlungsfeldes:
- Ausbildung angehender Lehrkräfte für die Arbeit in inklusiven Schulen, die sie für die auf sie zukommenden Herausforderungen kompetent macht.
- Lehrer*Innen in ihrem Berufsalltag in die Lage versetzen, gemeinsames Lernen für alle Schüler*innen zu ermöglichen. Dies bedeutet Barrieren zu beseitigen sowie angemessene und differenzierte fachliche Ansprüche aufzustellen. Eine zentrale Frage ist dabei, wie dies gelingen kann, ohne einzelne Kinder zu separieren oder unter der Vorstellung einer Behinderung zu stigmatisieren.
- Inhaltlich-curriculare Optimierung des Lehramtsstudiums zur Verwirklichung der inhaltlichen Ziele.