Symposia
Forschungssymposien zur Verbesserung der Lehrerbildung im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung
Symposium 1 - Cooperation between Subject Disciplines and Subject-Related Didactics
Organisation: Dietmar Höttecke
(deutschsprachig)
In der Lehrerbildung sind fachliche und fachdidaktische Lehrangebote oft zu wenig vernetzt. Das Problem mangelnder Vernetzung kann auf einer curricularen, organisatorischen, personalen oder institutionellen Ebene angesiedelt sein. Diese unzureichende Vernetzung steht im Kontrast zu den Anforderungen, die an zukünftige Lehrkräfte gestellt werden. Es wird erwartet, dass sie über hoch vernetztes und flexibles Professionswissen verfügen. Die Herausforderungen einer besseren Vernetzung von fachbezogenem und fachdidaktischem Lernen stellen sich in den unterschiedlichen Fächern verschieden dar.
Beiträge zum Symposium sollen sich auf diesen Problemkomplex beziehen.
Zentrale Fragen sind:
- Wie können fachliche und fachdidaktische Lehr-Lern-Angebote in unterschiedlichen Lehramtsstudiengängen, zwischen den Ausbildungsphasen (I. und II. Phase) oder innerhalb der Fächer gestärkt werden?
- Welche Herausforderungen ergeben sich bei der Kooperation von Fachwissenschaft und Fachdidaktik in unterschiedlichen Fächern und welche Maßnahmen können zu ihrer Überwindung beitragen?
- Welches Fachwissen ist für die Professionalisierung angehender Lehrkräfte in jeweiligen Fächern besonders bedeutsam (breit, tief, exemplarisch, systematisch, historisch, … )? Inwiefern und mit welchen Ergebnissen lässt es sich didaktisch rekonstruieren?
- Wie kann eine bessere Integration fachlicher und fachdidaktischer Ausbildungsanteile in den unterschiedlichen Studienrichtungen gelingen?
Symposium 2 - Linguistic and Cultural Heterogeneity
Organisation: Drorit Lengyel
(deutschsprachig)
Die Berücksichtigung von sprachlich-kultureller Heterogenität und Mehrsprachigkeit im Unterricht mittels professioneller Kompetenzen bezieht sich gleichermaßen auf fachliche und sprachliche Lehr-/Lernprozesse. Hierbei stehen die Herausforderungen und Chancen sprachlicher Heterogenität zur Förderung von Bildungsprozessen in der Gestaltung eines sprachsensiblen Fachunterrichtes im Fokus. Angehende Lehrkräfte sollen daher bereits während der 1. Phase der Lehrerbildung für durchgängige Sprachbildung, z.B. durch sprachbewusstes forschendes Lernen, sensibilisiert werden und vernetztes Wissen zur Anbahnung einer professionellen Kompetenz in Deutsch als Zweitsprache und Mehrsprachigkeit (sog. DaZ-Kompetenz) aufbauen. Dies erfolgt im ProfaLe-Projekt durch eine Vernetzung zwischen Fachdidaktiken, Germanistik und interkultureller Bildung.
Im Symposium stehen folgende Fragen im Vordergrund:
- Über welche Kompetenzen müssen Lehramtsstudierende verfügen, um erfolgreich für die Gestaltung eines Fachunterrichts mit einer sprachlich-kulturell heterogenen Schülerschaft sensibilisiert zu werden?
- Wie können „DaZ-Kompetenz“ und beliefs zu DaZ/Mehrsprachigkeit gemessen bzw. untersucht werden?
- Welche Ansätze gibt es in der Lehrerbildung zum Aufbau professioneller Kompetenz in dieser Domäne?
- Welche Rolle spielen universitäre und außeruniversitäre Lerngelegenheiten bei der Entwicklung von „DaZ-Kompetenz“?
- Welche Modelle existieren oder werden erprobt, um die Phasen der Lehrerbildung besser als bisher auf die Entwicklung professioneller „DaZ-Kompetenz“ abzustimmen?
Symposium 3 - Inclusion
Organisation: Gabriele Ricken
(deutschsprachig)
Die Aufgabe inklusive Lehr-Lernsettings zu gestalten in denen sich die Teilhabe von Lernenden mit unterschiedlichen Voraussetzungen an gemeinsamen Bildungsprozessen realisiert, erfordert eine Qualifizierung und Vorbereitung von Studierenden aller Lehrämter. Dafür sind Haltungen, Wissen und Kompetenzen zu entwickeln, die hochqualifizierte Analysen von Lernsituationen erlauben.
Wesentliche Basis ist die gezielte Vernetzung von fachdidaktischer, sonderpädagogischer und schulpädagogischer Expertise. Zugleich sind Fragen zur Ausdifferenzierung der Kompetenzbereiche einzelner Professioneller zu beantworten und insbesondere hinsichtlich ihrer Anschlussfähigkeit zu unterschiedlichen Professionen nicht beantwortet.
Im Symposium sollen Lehrkonzepte für die Ausbildung und Weiterbildung mit ihren Chancen und Grenzen, ebenso vorgestellt und diskutiert werden wie Erfahrungen aus der Praxis, um die zu lösenden Aufgaben noch prägnanter benennen zu können.
Symposium 4 - Integrating Theory and Practice in School Internships
Organisation: Thomas Zabka
(deutschsprachig)
Im Studium erwerben künftige Lehrerinnen und Lehrer theoretisches und empirisches Wissen über Unterrichtsgegenstände und über das Unterrichten. Von Novizen wird erwartet, dass sie dieses Wissen und daraus abgeleitete Handlungsmodelle bereits in schulpraktischen Studien nutzen.
Doch die Anwendung komplexen Wissens auf neue Situationen stellt hohe Anforderungen, die noch dadurch gesteigert werden, dass die schulischen Ausbildner eigene Erwartungen, Überzeugungen und Ratschläge an die Studierenden herantragen. Selbst wenn der schulische Input dem universitären entspricht, setzen die Akteure doch häufig unterschiedliche Schwerpunkte und sprechen unterschiedliche ‚Sprachen‘, sodass die Studierenden vor der Herausforderung stehen, ungleiche Inputs aufeinander und zugleich auf einen unvertrauten Anwendungsbereich beziehen zu müssen.
Welche Unterstützung können Konzepte und Modelle universitärer Lehrerbildung hier leisten, um eine theorie- und zugleich praxisorientierte Professionalisierung zu fördern?
Antworten auf diese Leitfrage sollen die Beiträge des Symposiums geben, indem sie sich auf einen der folgenden Aspekte beziehen:
- Forschendes Lernen im Unterrichtspraktikum: empirische Beobachtung schulischer Unterrichtskultur oder kontrollierte Erprobung wissenschaftlich generierter Konzepte?
- Schulung von Anleiter/innen als Versuch, die Diskrepanz zwischen universitärer und schulischer Perspektive zu reduzieren.
- Gemeinsame Beobachtung, Planung und Reflexion von Unterricht durch Studierende und Lehrer/innen.
- Action Research im Praktikum: Ist eine gemeinsame forschende Einstellung von Profis und Novizen zur eigenen Praxis unter Ausbildungsbedingungen möglich?
- Verbindung von pädagogischem und fachlichem/fachdidaktischem Wissen im Unterrichtspraktikum im Hinblick auf das Verhältnis von Theorie und Praxis.
Symposium 5 - Assessment of Future Teachers’ Opportunities to Learn and Competence Development
Organisation: Jörg Doll
(englischsprachig)
Für die Reformmaßnahmen der Hochschullehre, die aktuell im Projekt ProfaLe entwickelt, durchgeführt und erprobt werden, ist der fachdidaktische Bezug von zentraler Bedeutung. Ausgehend von dieser fachdidaktischen Fokussierung untersucht die Begleitforschung des Projekts die Nutzung der fachdidaktischen Studieninhalte in den angebotenen Lerngelegenheiten durch die Lehramtsstudierenden und ihren fachdidaktischen und fachlichen Wissenserwerb im Studienverlauf. Hierbei stehen Analysen für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik und für das fächerübergreifend konzipierte pädagogische Unterrichtswissen im Zentrum.
Symposium 6 - Innovative Approaches to Teachers’ Professional Competencies in the Area of General Pedagogy
Organisation: Johannes König
(englischsprachig)
Pädagogisches Wissen (General Pedagogical Knowledge, GPK) gilt als eine der Kategorien des professionellen Wissens von Lehrerinnen und Lehrern. Neben fachspezifischen Elementen zählt es zu den zentralen kognitiven Komponenten professioneller Kompetenz von Lehrkräften.
Das Symposium zielt darauf, innovative Ansätze der Modellierung und Messung von professionellen Lehrerkompetenzen im Bereich Pädagogik zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen.